Dieses Jahr ging unsere Familienfreizeit ins Ruhrgebiet. Auf den ersten Blick vielleicht ein etwas ungewöhnliches Ausflugsziel, aber es stellte sich als ein sehr lohnendes heraus!
Am Donnerstag, 23. Juni, ging es los. Und da gab es schon den ersten Aufreger: eine frischgebackene Oma war dabei! Doch pünktlich ging es Richtung Ruhrgebiet mit ausführlicher Mittagsrast am Biggesee. Hier konnte sich „unsere Jugend“, zumindest bis zu den Knien, im Wasser erfrischen. Unser Quartier bezogen wir in Gelsenkirchen in einem ehemaligen Lehrlingsheim der Zeche Nordstern mit Namen Schacht 3. Die erste Posaunenchorprobe war um 19:30 Uhr angesetzt, erst danach: Geselliger Abend.
Am Freitag war die erste große Besichtigung: wir besuchten die Zeche Zollverein in Essen, ein Meisterwerk der Bergwerkarchitektur und seit 2001 UNESCO-Welterbe! Wir starteten mit einer geführten Rundfahrt über das Gelände mit äußerst interessanten Erläuterungen zu Architektur, Arbeitsplätzen (es gibt jetzt mehr als zum Ende der Bergbauzeit) und Altlasten (es müssen jedes Jahr 300 Millionen Kubikmeter Wasser von ca. 30° C aus den Schächten abgepumpt werden, sonst würde das Ruhrgebiet im Wasser versinken. Dies sind die sogenannten Ewigkeitslasten. Wobei die Energie des warmen Wassers bisher nicht genutzt wird!) Bis zur Rückfahrt blieb genügend Zeit, einzelne Teile des Welterbes genauer zu besichtigen. Abends war für die Bläser die nächste Probe.
Der Samstag brachte einen Ausflug zum Freilichtmuseum Hagen. Hier sind, in ein bewaldetes Tal eingebettet, alte Handwerkstätten zu besichtigen. Es gab eine Kornmühle, eine Sichelschmiede, eine Nagelschmiede, einen Seilmacher, einen Bäcker und vieles, vieles mehr. Manches Handwerk wurde live vorgeführt, wie z.B. das Schmieden von scharfkantigen Nägeln (nicht zu verwechseln mit sog. Drahtstiften, die natürlich rund sind). Viele tolle Spielplätze, einer davon als „Experimentierfeld Wasser“ gestaltet, machten den Tag auch für die jüngeren Teilnehmer interessant. Welch ein ausgefüllter Tag! Nach Abendessen und Probe war wieder geselliger Abend mit vielen Gesprächen, Gesellschaftsspielen, Beinchen nassmachen, ausführlich einen Geburtstag feiern, von einer Hochzeitstorte kosten und mit so manchem kaltem Getränk.
Am Sonntag hieß es wieder Abschied nehmen, und wir reisten nach einer kleinen Andacht und einem großen Dank an unsere beiden Organisatorinnen zurück nach Hause. Es war sehr schön!
Margret Seeberger