„Blech am Berg“, so könnten wir die wunderbare Familienfreizeit des Posaunenchores 2015 nennen, denn wir waren dieses Jahr in Brannenburg am Wendelstein. Dieser Titel ist aber, nebenbei bemerkt, schon anderweitig vergeben. Auf diese Weise wird nämlich ein Konzert des Blechbläserquintetts esBRASSivo angekündigt.
Aber nun zurück zu unserem Jahresausflug. Am 4. Juni startete der Evangelische Posaunenchor Groß-Umstadt mit 12 aktiven Bläsern und 10 Familienangehörigen am Gemeindehaus, um in die Alpen zu fahren. Der erste große Halt war Aying. Hier konnten wir uns in gemütlicher Runde bei wunderbarem Sonnenschein in einem herrlichen Biergarten auf die kommenden 4 Tage einstimmen. Gegen Abend erreichten wir unsere Unterkunft in Brannenburg. Es war das Tagungs- und Begegnungszentrum „St. Johann“, ein sehr gepflegtes Haus mit schönem Garten und einer liebenswürdigen Hausherrin, die sich sehr aufmerksam um unser Wohl kümmerte. Sie erklärte uns auch, was es mit der Geschichte dieses Hauses auf sich hat. Durch den Bezug zur katholischen Kirche gibt es eine Kapelle, die wir für unsere Andachten nutzen konnten.
Nach dem Abendessen gab es, wie auch die folgenden 2 Tage, noch eine Übungseinheit für unsere bevorstehende „Abendmusik auf der Bleiche“. Wir haben in der kleinen Besetzung intensiv und gut geprobt.
Am nächsten Tag stand unser erster großer Ausflug an: es ging bei bestem Wetter mit der Zahnradbahn auf den Wendelstein (1838m). Was für ein herrlicher Berg, was für eine überwältigende Aussicht: Wir haben sie alle sehen können, diese mächtigen schneebedeckten Dreitausender der Hohen Tauern: Großglocker, Groß- und Kleinvenediger oder auch den Keeskogel. Einige von uns besuchten die Schauhöhle im Wendelstein (Deutschlands höchste Schauhöhle) mit multimedialen Stationen zum Thema Geologie, Biologie, Psychologie und Philosophie. Andere sind den Panoramaweg entlanggegangen und konnten anhand von Schautafeln etwas über die Entstehung der Alpen erfahren. Eine Kleingruppe schloss sich einer Führung im Planetarium an und hörte den wissenschaftlichen Ausführungen eines junges Professors zu, der über die Forschungen berichtete, die hier stattfinden (Sonnenflecke, Schwarze Materie, andere Lebensformen im Weltall). Eine Geschichte fiel etwas aus dem Rahmen: Die Geschichte um einen berühmten Sternenforscher, der mit seiner Frau am Planetarium lebte und sie, als die Wehen einsetzten, nicht mehr ins Tal bringen konnte. Er stand seiner Frau selbst mit Hilfe einer Hebamme am Telefon bei der Geburt bei, und eine gesunde Tochter erblickte das Licht der Welt. Zwei Familien unserer Gruppe machten sich kurz entschlossen zu Fuß an den Abstieg vom Wendelstein und erreichten unsere Unterkunft geschafft und zufrieden nach mehrstündiger Wanderung. Brannenburg hat übrigens eine Eisdiele, deren Besuch sich wiederholt gelohnt hat.
Am Samstag (unser Bläser mit vielen extra Übungsstunden hatte uns schon in Richtung Evang. Kirchentag verlassen) war das Ziel der Hechtsee, der sich als echter Geheimtipp entpuppte. Einige von uns besuchten gleich das Strandbad im Hechtsee. Andere umwanderten diesen auf einem idyllischen Spazierweg, der an dem Zufluss „Kleiner Hechtbach“ vorbeiführte, wo mehrere Karpfen zu beobachten waren (Karpfen im Hechtteich? Heißt es nicht Hecht im Karpfenteich?). Entlang dieses Weges gab es viele Möglichkeiten zu baden, die einige von uns gern nutzten. Zur Mittagszeit trafen wir uns alle in einem Lokal mit herrlicher Terrasse und weitem Blick über den Hechtsee und zum Kaisergebirge. Nachmittags machten wir eine Stippvisite in Kufstein am grünen Inn (die Farbe stimmt). Kufstein hat eine Festung mit der größten Freiluftorgel der Welt. Wir haben sie zwar nicht besucht, konnten aber ihren wunderbaren Klang in der Fußgängerzone hören. Der Tag klang, wie jeden Abend nach der Übungsstunde, mit unserem geselligen Beisammensein aus. (Gott sei Dank hatte Christoph seine beiden Kisten dagelassen…).
Wir kamen am Sonntag trotz vorheriger Befürchtungen ohne große Staus wohlbehalten in Groß-Umstadt an.
Vielen Dank für diese schöne Reise!
Danke auch an das Planerteam und an unseren unermüdlichen Chorleiter!
Bettina Billerbeck und Margret Seeberger