Am Donnerstag, den 19. Juni 2014, Fronleichnam, trafen sich 28 Bläser und Ihre Familien und Freunde am Gemeindehaus um gemeinsam auf große Fahrt zu gehen – AUF NACH GEROLFINGEN AM HESSELBERG!
Nachdem sinnvolle Fahrgemeinschaften gebildet wurden, alles Gepäck sowie unsere Instrumente nebst Zubehör verstaut waren, fuhren wir zunächst einmal bis Rothenburg ob der Tauber. Dort konnte sich jeder auf eigene Faust über Mittag verpflegen, was in diesem wunderschönen Städtchen mit netten Biergärten, kleinen Restaurants und Cafés nicht besonders schwierig war, um sich dann um 14.00 Uhr am Brunnen auf dem Marktplatz in der Gruppe wieder zusammen zu finden. Dort begrüßte uns eine sehr sympathische Stadtführerin um uns kurzweilig und anschaulich die Stadt Rothenburg, ihre Geschichte und ihre Besonderheiten zu erklären. Dabei nahm sie sich öfters mal jemanden aus unserer Mitte zu Hilfe: zum Beispiel wurden Lasse und Finn an den Pranger gestellt und Daniel, so besonders groß, durfte festlegen, wie lang eine Elle ist (in der Annahme, er wäre der reichste Mann der Stadt ;-). Von unserer Stadtführerin konnte man auch erfahren, wie man die Schneebälle, das Gebäck, für das Rothenburg so bekannt ist, fachgerecht verzehrt. Fachgerecht bedeutet, ohne sich den Puderzucker über das gesamte Gesicht und die Kleidung zu verteilen oder sich die Hände mit einer eventuellen Nougatfüllung zu beschmieren ;-).
Nach der Stadtführung war noch kurz Zeit für einen Kaffee, ein Eis, einen kurzen Abstecher in den ganzjährigen Weihnachtsladen, die Erkundung der Stadtmauer, die in Rothenburg begehbar ist, oder die Besteigung des Rathausturmes, bevor wir uns zu unserem endgültigen Ziel aufmachten, dem Evangelischen Bildungszentrum Hesselberg in Gerolfingen. Die Fahrzeit dorthin betrug noch ca. eine Stunde und alle kamen rechtzeitig an, um in Ruhe die Zimmer zu beziehen und dann zum Abendessen zu gehen.
Die Bläser trafen sich später noch für eine Stunde zum Üben, danach klang dieser lange Tag mit einem fröhlichen Spieleabend in der „Weinstube“, unserem Aufenthaltsraum für die nächsten Tage, aus.
Am Freitag, nachdem sich alle an einem sehr leckeren Frühstücksbüffet für den Tag stärken konnten, brachen alle, die Lust dazu hatten, auf nach Pappenheim, denn dort standen Kanus für uns bereit. Der Bootsverleiher erklärte jedem noch kurz, worauf besonders zu achten wäre, dann verteilten wir uns auf die Boote und los ging’s – unser Kanuabenteuer auf der Altmühl!
Manche waren schon „alte Hasen“, was das Kanufahren betrifft, und zogen mit geübten Paddelschlägen davon, anderen waren zunächst mal ein bisschen konfus im Zickzack unterwegs, aber schneller als gedacht waren alle „auf Kurs“ gebracht – die Fahrt sollte von Pappenheim bis Esslingen gehen, so verabredeten wir uns vorher, dort hieß es nämlich sei ein gemütlicher Biergarten für die Mittagsrast zu finden. Bevor dort alle ankamen, mussten zwischendurch die Boote immer mal wieder aus dem Wasser gehoben werden, um sie ein paar Meter weiter wieder einzusetzen, jedes Mal ein mehr oder weniger abenteuerliches Manöver. Bevor alle ankamen? Hm, nachdem der Biegarten in Esslingen schnell gefunden wurde, stellen wir fest dass ein Boot fehlt!? Die „Besatzung“ dieses Bootes hatte den Ausstieg in Esslingen glatt verpasst und wollte wohl einfach gerne noch ein Stück weiterfahren …. Nachdem geklärt war, wo Phillip, Gerda und Jürgen abgeblieben waren und wie sie wieder zu uns stoßen konnten, beendeten die meisten hier ihre Kanutour, während ein paar Unermüdliche noch ein Stück weiter paddeln wollten, um die Bootsrutsche in der Nähe der Hammermühle auszuprobieren. Die Nichtkanufahrer vertrieben sich an diesem Tag ihre Zeit zum Beispiel mit einem Besuch in Dinkelsbühl und stießen dann zu Mittag zu den Paddlern im Biergarten in Esslingen.
Zu unterschiedlichen Zeiten also traten dann alle ihre Rückwege von Pappenheim nach Gerolfingen an, um den restlichen Nachmittag mit ganz unterschiedlichen Aktivitäten zu verbringen, ob das nun eine Wanderung den Hesselberg hinauf war, ein paar Schwimmzüge im Hallenbad unseres Quartiers, in der Sonne auf der Terrasse sitzen und lesen, oder einfach ein bisschen Ausruhen. Auch an diesem Abend wurde wieder geblasen, bevor man sich später in der Weinstube traf um Skat oder Gesellschaftsspiele zu spielen, oder einfach nur beisammen zu sitzen und ein bisschen zu erzählen.
Der Samstag begann wieder mit einem ordentlichen Frühstück, bevor wir uns zu einer Andacht trafen, die Jürgen Courtin für uns hielt, musikalisch begleitet von einem Quartett, bestehend aus Thomas, Margret, Ernst-Richard und Rüdiger.
Danach stand ein Besuch des „Limeseums“ in Ruffenhofen auf dem Programm, ein noch ganz neues, ansprechend gestaltetes Museum über das Leben der Römer am Limes. Die Umrisse des Römer-Kastells in Ruffenhofen sind auf dem Außengelände des Museums mit Hecken nachgepflanzt, so dass man gut erkennen konnte, wie groß es damals war. Im Museum selbst gibt es ein großes Modell dazu. Auch hier hatten wir wieder eine sehr engagierte Museumsführerin, die vor lauter lebendigem Erklären ordentlich ins Schwitzen geriet – und manchmal ein bisschen aus der Puste.
Ein tolles Museum, man durfte anfassen, bewegen, beleuchten – wirklich schön gemacht. Am Ende konnten wir uns im museumseigenen Kino noch einen kurzen Film über das Leben des römischen Soldaten December ansehen.
Das war aber nur unser erster Programmpunkt für diesen Tag (bzw. der zweite, zählt man die Andacht mit), weitergehen sollte es mit einem Ausflug zum Altmühlsee – wir fuhren also nach Schlungenhof. Nach dem gemeinsamen Mittagessen dort auf der Terrasse eines netten Restaurants direkt am See, konnte jeder das unternehmen, wozu er Lust hatte: ein Tretboot mieten, um auf den See raus zu fahren, eine Fahrt mit dem Ausflugsschiff, schwimmen, spazieren gehen, mit Rikschas (man kann damit zu sechst (!) fahren) oder normalen Fahrrädern den See umrunden – ganz nach Belieben.
Einige fuhren lieber relativ bald wieder zurück Richtung Heimatquartier um sich dort ein bisschen auszuruhen oder sich doch noch mal das Außengelände des „Limeseums“ genauer anzusehen – dafür blieb nämlich am Vormittag nicht wirklich viel Zeit.
Nach dem Abendessen fiel an diesem Tag die obligatorische Übungsstunde für die Bläser ein wenig kürzer aus, denn das Highlight des Abends war natürlich das Fussballspiel: DEUTSCHLAND gegen GHANA!! Zuerst wollten wir gemeinsam mit noch weiteren Gästen des Bildungszentrums per Beamer in der Mehrzweckhalle das Spiel verfolgen, da die Übertragung allerdings recht „ruckelig“ war, versammelten wir uns dann doch lieber um den Fernseher im Keller. Spannend – am Ende ging es 2:2 aus.
Ernst-Richard, Bettina und Thilo fuhren heute übrigens schon nach dem Besuch des „Limeseums“ wegen unterschiedlicher Verpflichtungen zurück nach Groß-Umstadt.
Die Andacht am Sonntag nach dem Frühstück hielt Pfarrer Marco Glanz, der eingeladen war, uns auf unserer Jahresfahrt zu begleiten und diese auch sehr gerne angenommen hat.
Da Ernst-Richard heute ja fehlte, übernahm Manfred die Tenorstimme des Quartetts, ansonsten blieb die Besetzung gleich.
Nun wurden Taschen gepackt, die Zimmer geräumt und ausgecheckt, dann stellten wir uns auf der großen Wiese vor dem Gebäude noch zu einem letzten Foto alle zusammen.
Bevor wir nun gänzlich die Heimreise antraten, wollten wir uns noch das Rieskratermuseum in Nördlingen ansehen. Meteoriten-Fundstücke sind dort zu sehen, sogar ein Stück Mondgestein (eine Leihgabe der NASA!) und natürlich wird hier alles zur Entstehung des Rieskraters erklärt. Die Führung, die wir dort bekamen, war zwar sehr interessant, aber doch auch sehr wissenschaftlich – einigen war das eindeutig zuviel Information an diesem heißen Vormittag, so sahen sie sich lieber nach einem netten Gasthaus um und reservierten in weiser Voraussicht ein paar Tische, sodass wir dann noch gemeinsam zu Mittag essen konnten.
Nacheinander brachen wir zur langen Heimreise nach Groß-Umstadt auf, wo wir am Abend alle gesund und nicht alle noch munter, manche inzwischen doch sehr müde, ankamen.
Insgesamt eine sehr schöne Fahrt in eine tolle Gegend bei großem Glück mit dem Wetter, abwechslungsreichem Programm und einer sehr angenehmen Unterkunft.
Beate Schimpf