Am diesjährigen Fronleichnamswochenende unternahm der Ev. Posaunenchor seine bisher erste Auslandsreise nach Tschechien in die „Goldene Stadt“ an der Moldau. Kurz nach 14.00 Uhr, nachdem auch Rudi seinen Haushaltspflichten nachgekommen war, starteten wir mit Norbert von der Firma Jungermann gen Osten. Diesmal umfasste unsere Gruppe 4 Bläserinnen, 24 Bläser, 29 Personen „Personal“ und den Chorleiter und Organisator der Reise, Philipp Däschner.
Nach einer aufregenden Busfahrt, die wegen 2 fehlender Pässe beinahe an der Grenze schon geendet hätte, erreichten wir gegen 21.00 Uhr unser Ziel, das Hotel Pramen in Prag. Die Fußballbegeisterten unter uns ließen sich sofort am Fernseher im Foyer nieder (Deutschland : Polen) und ließen Zimmereinteilung Zimmereinteilung sein. Nach dem aufregenden 1:0 in letzter Minute begann der gemütliche Teil des Abends.
Am 2. Tag konnte nach einem reichhaltigen Frühstück das große Besichtigungsprogramm beginnen. Wir starteten mit einer Stadtrundfahrt unter der Leitung von zwei erfahrenen Stadtführerinnen, die uns kompetent und charmant erst mit dem Bus und später zu Fuß durch die Altstadt führten. Geteilt in zwei Gruppen folgten die Einen der erhobenen roten Rose und die Anderen dem bunten Regenschirm. Es reihte sich Sehenswürdigkeit an Sehenswürdigkeit: Karlsbrücke, Wenzelsplatz, Jüdisches Viertel, Hus-Denkmal… Magdalena und Hana entließen uns erst aus ihrer Obhut zur individuellen Erkundung der Stadt, nachdem sie uns eindringlich eingeschärft hatten, wann und wo wir den Bus wieder finden würden. In Anbetracht der Größe der Stadt und der Tatsache, dass keiner der Gruppe tschechisch spricht, kein leichtes Unterfangen. Nach dem Abendessen und einer kurzen Andacht mit Pfarrer Frank Briesemeister hatten die Bläser eine Übungsstunde und das „Personal“ frei.
Der 3. Tag stand ganz im Zeichen von „Hradschin“, dem größten zusammenhängenden Burgareal der Welt. Wieder unter Leitung von Hana und Magdalena wälzten wir uns mit Menschenmassen durch das Prager Burggelände mit St. Veits Dom und Goldener Gasse. Haben wir schon erwähnt, dass das Wetter ausgezeichnet war? Nach einem gemeinsamen Mittagessen in einem gemütlichen Lokal unterhalb der Burg trafen wir uns an der Moldau zu einer Schifffahrt mit der „Calypso“. Zurück im Hotel hätte es durch ein Missverständnis beinahe kein Abendessen mehr gegeben, aber nur fast. Nach der Andacht kam wieder die „Pflicht“ für die Bläser, während sich das „Personal“ durch verschiedene Kartenspiele bei Laune hielt. In der Nacht hieß es ein heftiges Gewitter, das über unser altes, sozialistisches Hotelhochhaus niederging, zu überstehen.
Deutlich abgekühlt konnten wir am 4.Tag den so genannten „Vyšehrad“ besuchen mit der „Peter-und-Paul-Kirche“, den „Kasematten“ und einer Rotunde aus dem 12. Jahrhundert. Wir genossen den Blick über Prag und die Moldau, besuchten den Ehrenfriedhof „Slavin“, wo wir die Grabstätten von Smetana und Dvořák besichtigten. Am Nachmittag konnte jeder wieder auf eigene Faust die Stadt genießen. Der Weg zum Bus war jetzt ein Klacks (Čech-Brücke, gegenüber Hotel Inter-Continental). Einige unserer Jugendlichen und jungen Erwachsenen ließen sich vom Fußballfieber der Tschechen anstecken und blieben vor der Großleinwand auf dem „Jan-Hus-Platz“ hängen.
Der Abschlusstag am Sonntag begann mit dem Unterfangen „Evangelischer Posaunenchor Groß-Umstadt durchquert Prag mit all seinen Instrumenten per U-Bahn“. Ziel war die Kirche „St. Martin in der Mauer“, in der wir mit der dortigen evangelischen deutschsprachigen Gemeinde einen eindrucksvollen Gottesdienst feierten. Nach diesem festlichen Höhepunkt traten wir voll neuer Eindrücke die Heimreise an.
Welch eine schöne, erlebnisreiche Fahrt!
Anne Hofferberth, Margret Seeberger, Karina Blitz